5 Apps für mehr Produktivität

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht” ist nicht das Motto dieses Textes. Im Gegenteil. Im Folgenden sollen fünf Apps vorgestellt werden, die den Alltag verbessern, ihn produktiver machen und Kompliziertes unkompliziert werden lassen. Es sind Apps, die ich schon eine längere Zeit in meinen Workflow implementiert habe und die diesen bereichern.


Tweetbot

Listenmanagement, Bilderansicht, Gesten, Darkmode (Screenshots: Tweetbot, Apple)

Tweetbot war lange der wesentlich bessere Twitter-Client als die original Twitter-App. Twitter hat zwar mittlerweile stark nachgebessert, trotzdem bietet Tweetbot einige Vorteile. Und diese liegen vor allem im Detail. So werden in Tweetbot Bilder und Videos in der Timeline im Originalformat dargestellt und nicht wie in der Twitter-App im kuriosen Format 1200×675. Die Zeit Bilder zu öffnen, um sie in aller Gänze zu betrachten, spart man sich also.

In dem Drittanbieterclienten gibt es keine Werbung, die untere Tableiste ist modifizierbar und verschiedene Darkmode-Optionen sind per intuitiver Wischgeste wählbar. Grundsätzlich ist die ganze Navigation recht gestenlastig.

Einige Nutzer der Twitter-App echauffieren sich regelrecht über den penetranten automatischen Wechsel von der chronologischen Timeline zur Startseite, die durch Algorithmen sortiert wird.

Auch das ist mit Tweetbot passé: Hier ist alles chronologisch.

Das Powerfeature — zumindest für mich — ist aber das wesentlich bessere Listenmanagement. Erreichbar über den Listentitel oben, kann schnell zwischen verschiedenen Listen gewechselt werden. In Twitter sind das drei Taps, in Tweetbot einer. Zudem synct Tweetbot die Timeline. Das hat zur Folge, dass beim Wechsel des Gerätes, also wenn zum Beispiel lieber am iPad oder Mac weitergelesen wird, Tweetbot an die Stelle scrollt, an der am vorigen Gerät aufgehört wurde.

Einige Soziale Medien überlegen ja momentan, ob sie die Like-Anzeige entfernen sollen. In Tweetbot sieht man zwar in der Detailansicht eines Tweets weiterhin die Likes, in der Timeline bleibt der Nutzer davon aber ungestört. So erspart es einem, sich von gefällt-mir-Angaben beeinflussen zu lassen. Time Well Spent.

Tweetbot ersetzt keineswegs die Twitter-App von Twitter. Das liegt auch daran, dass Twitter das nicht so recht will und jüngst die API zum Nachteil von Drittanbieter geändert hat. So ist Tweetbot für Messaging und Push-Notifications nicht wirklich zu gebrauchen. Ebenso muss auf einige Funktionen, wie die Möglichkeit Threads zu erstellen, verzichtet werden. Für alles andere ist Tweetbot aber die wesentlich produktivere und modifizierbare Alternative.

Tweetbot ist erhältlich für iOS und MacOS.


Duet

Foto: Levin Kubeth

Duet ist vor allem für diejenigen eine nützliche Anwendung, die viel mit dem Laptop arbeiten. Mit der App wird das iPad (und theoretisch auch das iPhone) zum Zeitbildschirm des Computers. So hat man mehr Bildschirmfläche und kann auch unterwegs fensterreich arbeiten. iPad anschließen, Duet öffnen, zack fertig: Zweiter Bildschirm.

Es sei angemerkt, dass Apple mit Sidecar eine eigene Version von Duet für diesen Herbst angekündigt hat, die wahrscheinlich noch besser in die Betriebssysteme integriert sein wird. Bis dahin ist Duet allerdings ein sehr nützlicher Begleiter — und für Windows-Nutzer sowieso.

Duet ist erhältlich für iOS, MacOS und Windows.


WhatsApp Business

Screenshots: WhatsApp Business, Apple

WhatsApp Business bietet einiges für die zweckmäßige Kommunikation, was das reguläre WhatsApp nicht hat. Im Kern sind das drei Funktionen:

  • Schnellantworten sind vorgefertigte Nachrichten (auch mit Bildern), die per Tastaturkürzel verschickt werden können.
  • Begrüßungsnachrichten werden bei der ersten Kontaktaufnahme verschickt.
  • Abwesenheitsnachrichten funktionieren eigentlich ähnlich wie Begrüßungsnachrichten. Eine vorgefertigte Nachricht wird bei der Kontaktaufnahme bzw. nach 14 Tagen ohne Kommunikation verschickt.

Eigentlich ist die letzte Funktion der Grund, weshalb WhatsApp Business in dieser Liste Erwähnung findet. Sie kann nämlich recht kreativ eingesetzt werden. Zum Beispiel um den eigenen Kontakten sanft mitzuteilen, dass man selbst WhatsApp weniger nutzen möchte (Hallo Datenskandale und Fusionspläne von Facebook! 👋).

Wer mir eine Nachricht schickt, wird unmittelbar darauf hingewiesen, dass die Benachrichtigungen für WhatsApp deaktiviert sind und dass man mich schneller auf anderen Messangerdiensten erreicht:

Screenshot: WhatsApp Business, Apple

Auch wenn Facebook diese Funktion wohl nicht dafür gedacht hat: praktisch.

WhatsApp Business ist erhältlich für iOS und Android.


Kurzbefehle

Screenshots: Kurzbefehle, Apple

Im Jahr 2017 hat Apple die schon für damalige Verhältnisse bemerkenswerte App Workflow aufgekauft. Mit ihr ließen sich mehr oder weniger komplizierte Befehle automatisieren und sie mit einem Klick abspielen. Seit der Übernahme von Apple und der Neueinführung unter dem Namen Shortcuts bzw. Kurzbefehle hat die App aber noch weitreichendere Möglichkeiten, die tief in Apples Ökosystem eingreifen.

Mit der Kurzbefehle-App können Nutzer entweder Befehle selber bauen oder aus einer Bibliothek importieren. Beispielsweise habe ich die in diesem Text enthaltenen Screenshots mit der App automatisiert in die iPhone-Frames einfügen lassen.

Screenvideo: Kurzbefehle

Videos von YouTube herunterladen ohne eine der vielen unseriösen Apps aus dem AppStore, funktioniert ebenso, wie sich die aktuellen Ergebnisse der Sonntagsfrage vorlesen zu lassen (und das per Siri-Befehl).

Screenvideo: Siri-Kurzbefehl

Shortcuts lassen sich für allerlei Dinge nutzen, für Dinge, die sonst mit iOS gar nicht oder nur sehr umständlich möglich wären. Sie lassen sich beliebig anpassen und per Siri-Sprachbefehl, per Widget oder per App-Icon auf dem Homescreen aktivieren. Wer sich etwas inspirieren lassen will, der sollte den Tech-Blogger Federico Viticci im Auge zu behalten. Viticci ist ziemlich vernarrt in die Kurzbefehle-App und stellt damit verrückte Dinge an. Auf dem von ihm gegründeten Blog Macstories findet sich eine lange Liste an Shortcuts.

Kurzbefehle ist erhältlich für iOS.


Opener

Screenshots: Opener, Apple

Die fünfte App ist diejenige, die meinen Workflow wohl am meisten beschleunigt hat. Opener ist eine App, die nach der Installation sofort auf die letzte Seite eines Ordners verschoben werden kann. Denn geöffnet wird sie nie. Das Potenzial liegt im Share-Menü.

Man scrollt durch Twitter, entdeckt einen YouTube-Link und dieser öffnet sich natürlich nur im Browser. Will man das Video allerdings in der YouTube-App anschauen, bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig, es dort erneut zu suchen. Opener verkürzt diesen Schritt enorm. Per Share-Menü wird die Extension ausgewählt, die bevorzugte App — in diesem Fall YouTube — bestimmt und 💥: Schon öffnet sich das Video dort wie gewünscht. Gleiches funktioniert mit Twitter, Instagram, Medium, der New York Times und vielen weiteren Programmen. Es sind sogar viele Drittanbieteralternativen verfügbar — auch Tweetbot.

Opener ist erhältlich für iOS.


Das waren meine fünf Empfehlungen. Welche Apps haben Deine Produktivität gesteigert? Lass es mich wissen — kommentiere unter diesem Tweet oder kontraktiere mich anderswo.


Dieser Text ist zuerst auf Medium.com erschienen.

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